CORRUBEDO
Corrubedos Koordinaten: N42º 34´ , W9º 04?, schöne Lage am Atlantik, mit vielen kleinen Stränden, einem grossen Strand vor einer imposanten naturgeschützten Dünenlandschaft, einem klassischen Leuchtturm und einem kleinen Hafen. Wie für einen „bedeutenden“ Ort passend, empfängt Corrubedo seine Besucher mit einer „Allee“, der Rue Boenos Aires - eigentlich fehlen nur noch die Pappeln (links und rechts der Avenida); aber das, so bin ich sicher, wird vor einer der nächsten Wahlen realisiert werden, denn bisher wurde dann immer eine „Gute Tat“ sichtbar; das waren früher entweder frisch geteerte Strassenabschnitte, ein renovierter und vergrösserter Hafen oder neue Landwirtschaftswege.
Die Einwohner Corrubedos sind ein besonderer Menschenschlag. Ich vergleiche sie gerne mit den Saarländern oder Mecklenburgern; Fremden gegenüber sind sie zunächst sehr zurückhaltend, dann aber offener und manchmal sehr warmherzig. Haben sie erst einmal jemanden ins Herz geschlossen, dann ist es für immer.
In den Familienchroniken findet man immer eine oder zwei Personen, die auf dem Meer gearbeitet haben - auf Fischkuttern, auf Frachtschiffen oder auf Ölplattformen. Das formte folglich das Familienleben, denn die Männer waren oft 3-6 Monate bei harter Arbeit auf See und die Frauen bildeten eine besonders starke Solidargemeinschaft!
In einer Eigenschaft unterscheiden die Galizier sich grundsätzlich von meinen deutschen Landsleuten: Sie können sich bei Erzählungen total mit den darin vorkommenden Personen identifizieren, sie stellen deren Stimmen, ja sogar ihr Aussehen und durch die begleitende Mimik auch den Charakter dar. Für mich sind es jedes Mal kleine perfekte Kurztheaterstücke.
In den letzten 3 Jahren zeigte sich ein rasanter Wohnraumzuwachs (man sagt, dass wohl kaum noch Bauland zu kaufen sei) Eine Zeit lang waren Scharen von Interessenten sonntäglich auf den Feldern zu sehen, gestikulierend die möglichen zukünftigen Baugrenzen beschreibend, heute sieht man das alte vertraute Corrubedo vor lauter Neubauten nicht mehr!
Vor vielen, vielen Jahren herrschte hier die Seeräuberei, nicht von Kaperschiffen aus .....---und BUMMMM!!!, sondern man lockte die Schiffe mit falschen Leuchtzeichen auf die Klippen oder das raue Meer, trieb die Boote auf die Felsen. Sieht man sich einmal die sogenannte Todesküste an , braucht man nur ein wenig Fantasie zu haben und das Szenario entsteht vor den eigenen Augen.
Dann folgte eine Epoche des Zigarettenschmuggels. Nachts warteten an bestimmten Küstenabschnitten kleine LKW´s auf Boote, die mit Schmuggelware beladen waren.!
In den letzten Jahren ereigneten sich hier drei mächtige Katastrophen, die eine kam in Form eines Tankerunglücks daher, der Tanker zerbrach nach einem Sturm vor der Küste und entleerte noch aus der Tiefe seinen schwarzen Ölinhalt an die gesamte Küste Galiziens. Ohnmächtig musste man mit ansehen, wie das giftige Zeug die Wassertierwelt fast auslöschte; viele zigtausende Helfer aus aller Welt und vorwiegend aus Restspanien halfen, diese zähe stinkende Masse von Sand und Felsen zu entfernen. Die zweite Katastrophe bestand darin, dass durch sintflutartigen Regen grosse Landstriche unter Wasser standen, was einen Notstand grösseren Ausmasses hervorrief. Dann folgte der dritte der apokalyptischen Reiter, eine mächtige Feuerwalze tobte durch Galizien und hinterliess eine riesige verbrannte Fläche; hier waren danach viele freiwillige Helfer zur Stelle, um die Wiederaufforstung einzuleiten!
Übrigens die zerbrochenen Teile des Tankers ?Prestige? liegen westwärts in 2000 Meter Tiefe und geben noch immer geringe Restmengen Rohöl ab.
miércoles, 13 de mayo de 2009
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