
DER BELGIER
Von Cristobal erfuhr ich immer als Erster, wenn ein ?Neuer? Ausländer in Corrubedo auftauchte, so war es auch der Fall, als Guido Beke, der Belgier, nebst einer deutschen Freundin eintraf. Mit einem Landsmann gründete er eine Isolierfirma und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Behörden, die ausschliesslich in seiner Ungeduld und seinem speziellen Auftreten begründet lagen, lief seine Arbeit ganz gut an, wie er öfter bestätigte (nur die Zahlungsmoral der Kunden liess zu wünschen übrig).
In verschiedenen Bars lauschten die Leute manchmal auch mit offenem Munde seinen Erzählungen, die von seinen Taten und Qualitäten berichteten; dabei immer ein gut gefülltes Glas vor sich und eine frisch gedrehte Zigarette zwischen den Fingern (Tabaksorte: TURNER schwarzer Feinschnitt).
Durch Guidos Schilderungen erfuhren wir, welch hervorragender Champion verschiedener (fast aller) Klassen er ist! Hier seien nur die Spezialdisziplinen aufgezählt, die ich persönlich für am prägnantesten halte, zum Beispiel: Die Aufzucht von Füchsen, die erfolgreiche Taubenzucht, ebenso Zierfische (deren Farbenpracht und Formen er so trefflich schildern konnte, als würden sie durch die Rauchschwaden seiner Zigarette schwimmen), dann sei noch seine sportliche Kariere als jugendlicher Tischtennisspieler erwähnt (ich glaube,er brachte es bis zum belgischen Jugendmeister). Schon immer galt sein Interesse der Jagd, weshalb er sich mit den Jahren eine Sammlung von Jagdwaffen zulegte. In einer Epoche seines Lebens widmete er sich der Lebensart der Indianer und Trapper; einen anderen Abschnitt in seinem erfüllten Dasein
nahm der Tick für HARLEY DAVIDSON ein! So manchen Rausch erdiskutierten wir uns über Sinn und Unsinn dieser amerikanischen Motorradkonstruktion und über deren Liebhaber. Guido besitzt auch eine spezielle Lizenz für Brandbekämpfung, die nur eine Hand von Leuten Jahr für Jahr an einer internationalen Ausbildungsstätte erwirbt. Er arbeitete eine Zeit als Vorarbeiter bei einer Gerüstbaufirma, während seine jetzige Tätigkeit die eines selbstständigen Isolierspezialisten ist. Obwohl man noch mehr aufzählen könnte, soll hier mal davon Schluss sein !
Des Belgiers Beziehung zu Frauen ist meiner Meinung nach eher eine gespaltene, was ich ihm gegenüber bei passender Gelegenheit auch kund tat. In Corrubedo zeigte er sich in regelmässigen Intervallen mit verschiedenen Frauen und liess die Einwohner eindrucksvoll davon Augenschein nehmen - kurz gesagt, alle sahen es! In diesem Zusammenhang möchte ich von einem besonderen Ereignis berichten:
Die Kirchengemeindemitglieder haben schon viele CORPUS CRISTI Prozessionen zelebriert ,aber SO eine wie in dem Jahr hatten sie SO noch nicht erlebt! Ich halte es für nötig, hier eine kurze Beschreibung des Umzugs zu liefern: Auf einem blumengeschmückten mit buntem Salz und Sand reichlich verzierten Teppich bewegt sich die Prozession feierlich durch den Ort, allen voran schreitet der Pfarrer, Gelasio, in vollem Talar, dann folgen die Männer festlich gekleidet, die Mutter Maria mit dem Jesuskind geschultert - leicht schwankend - , es schliesst sich die Gemeinde in bedächtigem Schritte an und im Verlauf der Strecke macht die Prozession an kleinen Altären halt, um nach kurzem Gebet weiter zu ziehen.
Auch dieses Mal bewegt sich der Umzug von der Kirche aus durch eine schmale Gasse direkt auf das Haus zu , das Guido Beke bewohnte , um dann abrupt abzubiegen; bis zu diesem Punkt können sich die Teilnehmer über lange 10 Meter des folgenden Anblicks nicht erwehren: Im Fenster des ersten Etage sehen sie den Belgier lehnen, umrandet von drei dunkelhäutigen Damen, deren Arbeitsstätte ein bekannter Club des horizontalen Gewerbes ist. Später gab es über diese Situation die verschiedensten Meinungen, von denen ich hier nur zwei anführen möchte: Einige nahmen an, dass es lediglich eine Begegnung der besonderen Art gewesen sei, andere wiederum glaubten, es wäre eine echte Gottesprüfung gewesen. Wie sonst konnte man sich dieses zufällige Zusammentreffen richtig erklären? Guido galt bis dahin allgemein ohnehin als nicht besonders moralisch gefestigter Mensch!
Durch Cristos Beziehung zur Guardia Civile konnte Guido seine Waffensammlung ohne Probleme hier anmelden und erhielt damit verbunden die Erlaubnis für deren Gebrauch zur Jagd in Galizien. Nun war er in der Lage, mit den Jagdmannen aus Corrubedo auf die Hasenjagd zu gehen (vielleicht heisst es hier auch, auf die Hatz gehen) Alle waren schon sehr gespannt auf des Belgiers Auftritt. Und was muss ich mit Erstaunen berichten???? Guido schoss den einzigen Hasen des Tages, vielleicht sogar den letzten der ganzen Gegend! Über das Aussehen des Hasen nach dem Schuss bewahrten die Jäger Stillschweigen. Eine Tatsache muss hier noch erwähnt werden: Früher wimmelte es hier von Hasen----das waren noch Zeiten!!!, Da brauchte man nur mit dem Gewehr reinzuhalten, um mit einer Schrotladung sogar zwei oder drei Hasen zu erlegen (Jägerlatein?). Höchstwahrscheinlich müssen die Jäger bald Hasen auswildern, um wieder mal was erlegen zu können! Ein bisschen tun mir die Mannen schon leid, - da fehlen die Jagderfolge und somit auch die Geschichten nach der Hatz und die Jagdtrophäen - vom Hasenbraten mal ganz abgesehen. Da fällt mir ein, ich hatte damals vergessen den Guido zu fragen, wie der schrotgespickte Hasenbraten geschmeckt hat!
Von Cristobal erfuhr ich immer als Erster, wenn ein ?Neuer? Ausländer in Corrubedo auftauchte, so war es auch der Fall, als Guido Beke, der Belgier, nebst einer deutschen Freundin eintraf. Mit einem Landsmann gründete er eine Isolierfirma und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Behörden, die ausschliesslich in seiner Ungeduld und seinem speziellen Auftreten begründet lagen, lief seine Arbeit ganz gut an, wie er öfter bestätigte (nur die Zahlungsmoral der Kunden liess zu wünschen übrig).
In verschiedenen Bars lauschten die Leute manchmal auch mit offenem Munde seinen Erzählungen, die von seinen Taten und Qualitäten berichteten; dabei immer ein gut gefülltes Glas vor sich und eine frisch gedrehte Zigarette zwischen den Fingern (Tabaksorte: TURNER schwarzer Feinschnitt).
Durch Guidos Schilderungen erfuhren wir, welch hervorragender Champion verschiedener (fast aller) Klassen er ist! Hier seien nur die Spezialdisziplinen aufgezählt, die ich persönlich für am prägnantesten halte, zum Beispiel: Die Aufzucht von Füchsen, die erfolgreiche Taubenzucht, ebenso Zierfische (deren Farbenpracht und Formen er so trefflich schildern konnte, als würden sie durch die Rauchschwaden seiner Zigarette schwimmen), dann sei noch seine sportliche Kariere als jugendlicher Tischtennisspieler erwähnt (ich glaube,er brachte es bis zum belgischen Jugendmeister). Schon immer galt sein Interesse der Jagd, weshalb er sich mit den Jahren eine Sammlung von Jagdwaffen zulegte. In einer Epoche seines Lebens widmete er sich der Lebensart der Indianer und Trapper; einen anderen Abschnitt in seinem erfüllten Dasein
nahm der Tick für HARLEY DAVIDSON ein! So manchen Rausch erdiskutierten wir uns über Sinn und Unsinn dieser amerikanischen Motorradkonstruktion und über deren Liebhaber. Guido besitzt auch eine spezielle Lizenz für Brandbekämpfung, die nur eine Hand von Leuten Jahr für Jahr an einer internationalen Ausbildungsstätte erwirbt. Er arbeitete eine Zeit als Vorarbeiter bei einer Gerüstbaufirma, während seine jetzige Tätigkeit die eines selbstständigen Isolierspezialisten ist. Obwohl man noch mehr aufzählen könnte, soll hier mal davon Schluss sein !
Des Belgiers Beziehung zu Frauen ist meiner Meinung nach eher eine gespaltene, was ich ihm gegenüber bei passender Gelegenheit auch kund tat. In Corrubedo zeigte er sich in regelmässigen Intervallen mit verschiedenen Frauen und liess die Einwohner eindrucksvoll davon Augenschein nehmen - kurz gesagt, alle sahen es! In diesem Zusammenhang möchte ich von einem besonderen Ereignis berichten:
Die Kirchengemeindemitglieder haben schon viele CORPUS CRISTI Prozessionen zelebriert ,aber SO eine wie in dem Jahr hatten sie SO noch nicht erlebt! Ich halte es für nötig, hier eine kurze Beschreibung des Umzugs zu liefern: Auf einem blumengeschmückten mit buntem Salz und Sand reichlich verzierten Teppich bewegt sich die Prozession feierlich durch den Ort, allen voran schreitet der Pfarrer, Gelasio, in vollem Talar, dann folgen die Männer festlich gekleidet, die Mutter Maria mit dem Jesuskind geschultert - leicht schwankend - , es schliesst sich die Gemeinde in bedächtigem Schritte an und im Verlauf der Strecke macht die Prozession an kleinen Altären halt, um nach kurzem Gebet weiter zu ziehen.
Auch dieses Mal bewegt sich der Umzug von der Kirche aus durch eine schmale Gasse direkt auf das Haus zu , das Guido Beke bewohnte , um dann abrupt abzubiegen; bis zu diesem Punkt können sich die Teilnehmer über lange 10 Meter des folgenden Anblicks nicht erwehren: Im Fenster des ersten Etage sehen sie den Belgier lehnen, umrandet von drei dunkelhäutigen Damen, deren Arbeitsstätte ein bekannter Club des horizontalen Gewerbes ist. Später gab es über diese Situation die verschiedensten Meinungen, von denen ich hier nur zwei anführen möchte: Einige nahmen an, dass es lediglich eine Begegnung der besonderen Art gewesen sei, andere wiederum glaubten, es wäre eine echte Gottesprüfung gewesen. Wie sonst konnte man sich dieses zufällige Zusammentreffen richtig erklären? Guido galt bis dahin allgemein ohnehin als nicht besonders moralisch gefestigter Mensch!
Durch Cristos Beziehung zur Guardia Civile konnte Guido seine Waffensammlung ohne Probleme hier anmelden und erhielt damit verbunden die Erlaubnis für deren Gebrauch zur Jagd in Galizien. Nun war er in der Lage, mit den Jagdmannen aus Corrubedo auf die Hasenjagd zu gehen (vielleicht heisst es hier auch, auf die Hatz gehen) Alle waren schon sehr gespannt auf des Belgiers Auftritt. Und was muss ich mit Erstaunen berichten???? Guido schoss den einzigen Hasen des Tages, vielleicht sogar den letzten der ganzen Gegend! Über das Aussehen des Hasen nach dem Schuss bewahrten die Jäger Stillschweigen. Eine Tatsache muss hier noch erwähnt werden: Früher wimmelte es hier von Hasen----das waren noch Zeiten!!!, Da brauchte man nur mit dem Gewehr reinzuhalten, um mit einer Schrotladung sogar zwei oder drei Hasen zu erlegen (Jägerlatein?). Höchstwahrscheinlich müssen die Jäger bald Hasen auswildern, um wieder mal was erlegen zu können! Ein bisschen tun mir die Mannen schon leid, - da fehlen die Jagderfolge und somit auch die Geschichten nach der Hatz und die Jagdtrophäen - vom Hasenbraten mal ganz abgesehen. Da fällt mir ein, ich hatte damals vergessen den Guido zu fragen, wie der schrotgespickte Hasenbraten geschmeckt hat!
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